Newsletter Februar 2023 aus der TCM Praxis Noll
Kälte, Schnee-‐ mal strahlend weiss, mal bräunlich-grau. Der Winter ist bestimmt noch nicht vorbei. Aber langsam lässt sich der Frühling erahnen.. Wer sich von Ihnen schon etwas mehr mit der chinesischen Philosophie und Weltsicht beschäftigt hat, der wird schon wissen, dass aus dieser Sicht der Winter zur Wandlungsphase Wasser gehört, im ‚System Mensch‘ sind damit die Fundamente des Lebens verknüpft, also alles Feste, sich wenig Verändernde. Stichworte dazu: die Organe Niere und Blase, die Knochen, das ‚Rückgrat‘ in körperlicher und seelisch-geistiger Hinsicht, aber auch das Nervensystem und die Fortpflanzungsfähigkeit. Diese Stabilität und feste Struktur können wir auch jetzt in der Natur beobachten: Pflanzen- und Tierwelt haben sich auf das Essentielle zurück gezogen, es ist eine Ruhephase, in der sich aber alles auf den kommenden Frühling und dessen stürmisches Wachstum vorbereitet. Die Natur ist quasi ‚in den Startlöchern‘, die Sonne steht schon etwas höher und wenn es etwas wärmer wird, werden die Frühblüher die einen unter uns erfreuen, die anderen plagen...
In einigen Tagen ist Fasching, und danach beginnt die Fastenzeit-‐ eine Gelegenheit für unseren Organismus, den Ballast der letzten, eher trägen und vielleicht ein wenig gefrässigen Monate abzuwerfen - auch dies in körperlicher, seelischer und geistiger Hinsicht. Überflüssiges Loswerden - das muss sich nicht immer nur auf die ‚Pfunde‘ beziehen. Vielleicht halten Sie Ihren Kopf ein wenig frei: Email- und internetfreie Zeiten und stattdessen die Frühlingsluft schnuppern?
Ab März: Sie können an eine Entschlackungskur denken
Die Fastenzeit steht vor der Tür. Nicht nur Katholiken können dies zum Anlass nehmen ihre Lebens-‐ Ernährungsweise und Genussverhalten für 40 Tage zu überdenken. Kein Alkohol, keine Süssigkeiten, kein Fernsehen...nebenbei gesagt: es ist immer leichter, für einen begrenzten Zeitraum völlig zu verzichten als ‚etwas weniger‘...
Ein willkommener Anlass auch für uns Therapeuten, aufgeschlossene Patienten von den Vorzügen einer individuell abgestimmten Entschlackungs-Pause zu überzeugen. Motto: ‚Wenn nicht jetzt -‐ wann dann?" Optimale Voraussetzungen...
Die klassische Fastenzeit im Christentum zur Vorbereitung auf Ostern dauert vom 18.2. (Aschermittwoch) bis zum 4.4.2015 (Karsamstag). Viele achten in dieser Zeit ohnehin mehr auf ihre Gesundheit und verzichten aus eigener Motivation auf zahlreiche belastende Faktoren. Auch im Herbst ist aber eine Entschlackung möglich zur Stärkung der Abwehrkräfte, oder im Anschluss an eine Antibiotika-Behandlung, begleitend zu einer Zahnsanierung oder nach einer Chemotherapie.
Unzählige Frauen- und Gesundheitszeitschriften propagieren gerade jetzt die unterschiedlichsten Entgiftungs-‐ und Entschlackungsprogramme. Durchaus sinnvolle, manchmal aber auch schädliche und abenteuerliche Ratschläge-‐ meist unter dem Mode- Label ‚Detox‘, aber meist steht die banale Gewichtsreduktion im Vordergrund. Ungeachtet aller verbreiteten und belegten Erkenntnisse zum ‚Jojo-‐Effekt‘. Dabei ist es vor allem wichtig, die natürlichen Selbstreinigungskräfte
des Körpers zu unterstützen, schädliche Rückstände auszuleiten, den Stoffwechsel anzukurbeln, das Hautbild zu klären und die verbrauchten Energien wieder aufzufüllen. Standardrezepte gibt es dafür nicht - wir geben Ihnen aber gerne Empfehlungen nach einer traditionellen chinesischen Diagnose!
Jetzt noch richtig bis Ende Februar: die Winter-Kur für die Nierenenergie
Der Organismus zehrt von den energetischen Reserven, die im Laufe des
Jahres angesammelt wurden. Infekte halten sich vielleicht hartnäckig.
Eigentlich sollte man etwas langsamer leben in dieser Zeit und seine Kräfte schonen. Der moderne Alltag fordert aber ungeachtet dieser Ruhepause in der Natur unsere Energien. Die Kräutermischung hat eine kräftigende und leicht erwärmende Wirkung - sie kann auch gut mit herzhaften Suppen und Eintöpfen gemischt werden.
Bezug über die Schützenapotheke in München (auch Versand): tcm@schuetzenapotheke.com
Entschlackung/Entgiftung mit TCM
Vielfältigen Belastungen ist unser Organismus in dieser Zeit ausgesetzt. Er wird mit Stoffen und Energien konfrontiert, an die er sich trotz seiner enormen Anpassungsfähigkeit nicht gewöhnen konnte. Neben der Aufnahme von Giftstoffen über verschmutzte Luft, Medikamente sowie falsche und belastete Lebensmittel. Umweltgiften wie Strahlenbelastung, Insektiziden und Pestiziden kann man sich kaum entziehen. Der Organismus hat zu wenig Zeit für die Gewöhnung und auch für die Erholung von Belastungen.
Der Stoffwechsel ist überfordert - die Folge ist die Ansammlung von Giftstoffen im Körper. In der chinesischen Medizin ist es die Milz, die mit dieser Aufgabe eigentlich betreut ist. Wenn sie überlastet ist, dann kommt es zu Feuchtigkeitsansammlungen und letztendlich auch zu Hitze (= Entzündungszeichen):
- Reizdarm, Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen
- Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Asthma und Heuschnupfen
- Allergien verschiedenster Art.
Aber auch die Haut -neben dem Darm wichtigste Entgiftungsinstanz- reagiert mit
- Ausschlägen, Ekzemen, Pickeln, Akne, Neurodermitis, Urtikaria u.a.
Und der gesamte Organismus kann aus dem Gleichgewicht geraten:
- Hormonelle Störungen wie PMS, Endometriose und Unfruchtbarkeit (Frauen und Männer), Depressionen, Müdigkeit und andere chronische Erkrankungen.
Angst, Unsicherheit und emotionale Belastungen (‚Wut im Bauch‘) tun ihr übriges: Leber und Gallenblase geraten in Disharmonie - die Feuchtigkeit und Hitze sammelt sich dann aus Sicht der chinesischen Medizin im Oberbauch und vor allem im Urogenitaltrakt an:
- Entzündungen im Unterleib, vaginale Pilzinfektionen, Blasenentzündungen oder Prostata-Entzündungen.
Was kann man tun?
Vermeidungsstrategien helfen gelegentlich - aber letztlich kann man sich der Belastung kaum entziehen. Kurzfristig kann es aber durchaus sinnvoll sein, z.B. durch Fastenkuren oder eine strengere Diät den Organismus zu entlasten. Langfristig hilft es aber nur, wenn der Organismus gestärkt und so in die Lage versetzt wird, die Gifte auszuscheiden oder unschädlich zu machen.
1. Schritt: Die genaue Diagnose
- Mit einer genauen Befragung, bzw. einem längeren Gespräch sowie mit Puls- und Zungendiagnose mache ich mir ein Bild von Ihrer individuellen Energetik und lege die Behandlungsschwerpunkte und das weitere Vorgehen fest - natürlich mit Ihnen gemeinsam, denn es dreht sich nur um Sie! Es könnte dann z.B. so weitergehen:
2. Entlastung
Verzichten Sie für 1-2 Wochen auf
- Milchprodukte, also Milch, Joghurt, Quark und Käse
- tierisches Eiweiss (Fleisch, Fisch, Eier)
- alles Erhitzende und Reizende, also zu scharfe Gewürze, Salz, Zucker, Kaffee
- Alkohol in jeder Form führt zu Feuchtigkeit und Hitze - also in dieser Zeit völlige Enthaltsamkeit!
- Keine Rohkost und Körner - die sind schlecht verdaulich, gerade für ‚Frostbeulen‘!
- Stattdessen gekochtes Getreide und Gemüse, Kompott, neutrale Kräutertees
3. Beobachtung
- Beobachten Sie sich und als wichtiges Zeichen auf Veränderungen:
- Verändern sich Ihre Ausscheidungen (Stuhl, Urin, Schweiss)?
- Verändert sich Ihre Zunge - vor allem wenn ein vorher ausgeprägter dicker, vielleicht gelblicher Belag da war oder die Zunge deutlich gedunsen war?
- Was tut sich mit Schlaf und Vitalität?
- Wenn sich hierbei Veränderungen gezeigt haben, so ist das ein Hinweis darauf, dass die Regulierung des Stoffwechsels, also der Milz von grosser Wichtigkeit ist -Sie können ja nicht immer eine derartige Entlastungsdiät einhalten. Ziel ist es, dass Ihr Organismus alles verarbeiten/entgiften kann!
4. Bewegung
- Bewegen Sie sich regelmässig, 2-3x/Woche für jeweils mindestens 30 Minuten
- Es kommt nicht auf die Leistung, sondern auf die Regelmässigkeit und Dauer an: es ist in diesem Zusammenhang zweitrangig, ob Sie Spazierengehen, Joggen, Walken, Radfahren oder Wandern!
- Durch die Bewegung werden die Blockaden aufgelöst und das Immunsystem gestärkt! Das sollten Sie eigentlich auf Dauer beibehalten...
5. Akupunktur zu Entgiftung - 1-2x/Woche
- Mit Hilfe der Akupunktur können gezielt Blockaden aufgelöst, die Funktion von Milz, Leber, Gallenblase, Niere, Blase, Darm und das Immunsystem gestärkt werden
- Der Stoffwechsel wird reguliert und angeregt
- Es gibt besondere Akupunkturpunkte, mit denen ‚Altlasten‘ beseitigt werden können, auch wenn sie schon seit langer Zeit den Organismus belasten.
- Emotionale Belastungen wie Angst, Anspannung, Gereiztheit und Unsicherheiten werden hervorragend durch die Akupunktur ausgeglichen.
6. Andere Methoden
-Auch mit chinesischer Massage, Schröpfen und gezielten Einreibungen können das Immunsystem und die Ausscheidungsfunktion der Haut gefördert und Blockaden gelöst werden.
7. Chinesische Kräuter
- Chinesische Kräuterrezepturen - individuell auf Ihre Energetik und Problematik verordnet, helfen vielfältig dem Organismus zur Entgiftung und zur Stärkung.
- Der Stoffwechsel wird gestärkt und reguliert
- Die Ausscheidung von Toxinen über Haut und Darm wird gefördert
- Die Leber wird gekräftigt, dadurch auch die Emotionen beruhigt. Kräuter haben einen direkten Einfluss auf den Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen in der Leber.
- Fette werden durch die Stärkung der Stoffwechsel schneller verbrannt und die Absorption der Mikro- Nährstoffen durch die verbessert Verdauung gefördert.
- Ängste und Unsicherheiten werden durch Stärkung von Herz und Nieren ausgeglichen.
8. Langfristige Überlegungen
Nachdem der Organismus durch die Entlastung und Kräftigung wieder harmonisiert ist, geht es um Überlegungen, wie Sie auch in Zukunft widerstands- und belastungsfähig bleiben können. Ernährungs- und Bewegungskonzepte sollen so gestaltet sein, dass sie auch langfristig eingehalten werden können.
Zur langfristigen Stabilisierung empfiehlt sich eine Akupunkturbehandlung/Monat sowie jährliche Entlastungsbehandlungen - optimal im Frühjahr.
Auf den Punkt gebracht: Du Mai 4 - die Pforte zum Lebensglück
Am Rücken liegt dieser Punkt, auf der Wirbelsäule am unteren Rand des Rippenbogens. Er liegt zwischen den Nieren-Punkten und fasst in seiner Wirkung die Kraft und den Weg des Lebens zusammen. Die Nieren stehen in der chinesischen Medizinphilosophie sowohl für das Fundament als auch die Wurzel des Lebens: Unsere Essenzen werden dort gesammelt und vermitteln uns Stärke und Selbstbewusstsein. Daraus erwächst die Fähigkeit zur Entfaltung der Persönlichkeit und zur Entwicklung der in uns schlummernden Talente. Aber auch die Möglichkeit das ganz persönliche Lebensglück zu finden, die Visionen und Perspektiven.
Der Punkt Du Mai 4 hilft, wenn ein "no future-Gefühl" die Entwicklungsmöglichkeiten einfriert. Aber auch bei körperlichen Beschwerden wie ausgeprägten Kältegefühlen, Blasenproblemen, sexuellen Schwierigkeiten bis hin zu Rückenschmerzen.
Sie können diesen Punkt vor allem mit Moxibustion behandeln, er wird bevorzugterweise erwärmt. Dies können Sie aber auch erreichen, indem Sie den Punkt kräftig mit der Hand reiben- oder mit einem heissen Kirschkernkissen.
Der Punkt Du Mai 4 wird bei uns in der Praxis häufig in die Punktkombinationen eingebracht, z.B. zusammen mit
- Niere 3 bei Lendenschmerzen
- Milz 6 bei Senkungen und Erektionsstörungen
- Dünndarm 3 der bei Kältegefühlen
Die genauere Lokalisation der Punkte können wir Ihnen gerne in der Sprechstunde zeigen- zur Selbstbehandlung können Sie diese ‚Energie-Höhlen‘ in akuten Situationen ruhig mehrmals täglich kreisend massieren.
Wenn Sie interessiert sind: die Datenbank PlantaMedia
Diese Website ist eine anwendungsorientierte Online-Enzyklopädie von Nutz-, Gewürz- und Arzneipflanzen, die stetig ausgebaut und weiterentwickelt wird. Sie richtet sich sowohl an Pflanzeninteressierte und Kräuterkundige, als u. a. auch an fachliche Berufsgruppen wie Wissenschaftler:innen, Botaniker:innen, Therapeut:innen und Pharmazeut:innen.
Die Website bietet eine Vielzahl von Pflanzensteckbriefen, die Informationen aus den Themenbereichen Nomenklatur & Systematik, Geobotanik & Ökologie, Pharmazie & Pharmakologie, Medizin & Rezepturen, Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik enthalten. Eigene Erfahrungen, Forschungsergebnisse, Datenbanken und Informationen zu den Pflanzen können mit eingestellt und mit anderen Nutzer:innen geteilt werden.
Über eine persönliche Merkliste können favorisierte Pflanzen ausgewählt und deren Pflanzensteckbriefe wie in einem Vergleichsportal einander gegenübergestellt werden.
Im Register kann präzise nach Pflanzen gesucht werden, welche eine Eigenschaft (wie z. B. eine geographische Herkunft, eine Standortbedingung, einen ausgewählten Inhaltsstoff, eine Heilwirkung oder auch eine nichtmedizinische Nutzungsmöglichkeit, u.v.m.) gemeinsam haben.
Mit der Kombinationssuche können individuell angepasste Pflanzensuchen durch Ein- und Ausschlussmöglichkeiten der verschiedensten Pflanzeneigenschaften durchgeführt werden. So können Pflanzen im Detail verglichen und deren Eigenschaften - z. B. Heilwirkungen und Standortansprüche - miteinander kombiniert werden. So können Zusammenhänge zwischen den praktischen Anwendungsmöglichkeiten und den natürlichen Standorten einer Pflanzenart herausgefunden werden.
Dieses Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt.
Leben Sie mit der Zeit!